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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Auf der Suche nach Versöhnung

11. Mrz 2024

Gedenk- und Begegnungsfahrt der deutschen pax christi Sektion nach Auschwitz, Kreisau und Breslau

60 Jahre nach der ersten pax christi-Bußwallfahrt nach Auschwitz, die im Jahr 1964 von 34 pax christi-Mitgliedern unternommen wurde, führte in der erstem Märzwoche eine Gedenk- und Begegnungsfahrt eine pax christi-Delegation mit dem pax christi-Vorsitzenden, der Generalsekretärin und dem Präsidenten Bischof Kohlgraf (Mainz) nach Auschwitz, Kreisau und Breslau. Mit dabei auch der Vorsitzende des pax christi Diözesanverbandes München und Freising, Martin Pilgram.

1964 begegnete die Gruppe auch dem späteren Papst und damaligen Erzbischof Karol Woytila. Ein Jahr nach dieser Fahrt haben polnische Bischöfe den Deutschen die Hand zur Versöhnung hingehalten. „Wir vergeben und bitten um Vergebung.“

Nach dem Besuch der Vernichtungslager Auschwitz und Birkenau feierte die Gruppe Gottesdiesnt im Zentrum für Dialog und Gebet in Oswiecim mit dem Erzbischof erm. von Kattowitz, Wiktor Skworc, Bischof Kohlgraf und Manfred Deselaers.
Im anschließenden Gespräch sprach der Mainzer Bischof, Peter Kohlgraf  von „Versöhnung ist ein Geschenk, das stetiger Bekräftigung bedarf“. „Es ist unverzichtbar, an dem gemeinsamen Weg des Friedens und der Versöhnung festzuhalten“, erwiderte Erzbischof Skworc und forderte Kraft und Courage, um für das friedliche Zusammenleben der Völker einzustehen.

Von Oswiecim ging es nach Krakau, wo sich die Gruppe das jüdische Viertel anschaute und sich über die Geschichte der Stadt Krakau informiert und dabei auch vom Leid der polnischen Bevölkerung Polens während der Nazizeit informierte.

„Nach dem Bösen zurück in die Hoffnung“ so kann man den Teil der Reise beschreiben, die die Gruppe dann nach Kreisau führte, dem Ort, an dem sich die Widerstandsgruppe des Kreisauer Kreises traf. Heute gibt es hier ein internationales Begegnungshaus, in dem sich Gruppen aus verschiedenen Ländern treffen, um über ein neues Miteinander zu diskutieren.

Dominik Kretschmann führte in die Geschichte Kreisaus ein, die eng mit dem Widerstand der Gruppe um Helmuth James von Moltke gegen das Hitlerdeutschland verbunden ist. Dr. Robert Zurek, Vorstand der Stiftung Kreisau, erklärte im Gespräch, Versöhnung sei „nie leicht – schon 1964 und heute wieder nicht“. Ausschlaggebend wäre jetzt, dass „genug Ressourcen“ für intensivere Begegnungen zur Verfügung stehen müssten. Er riet zum „ernsthaften Versuch“, die „Andersartigkeit Polens“ zu verstehen. Zurek, wie auch der Theologe, Philosoph und Publizist Sebastian Duda unterstrichen, dass tiefsitzende Ängste und Unsicherheitsgefühle bei Polinnen und Polen historisch begründet seien. Duda fügte hinzu, dass die historischen, mit viel Leid verbundenen Erfahrungen des polnischen Volkes dazu führen, dass auch heutige Identitätskrisen mit Opfererfahrungen verbunden werden.
Gespräche mit jungen Menschen, die hier ihr freiwilliges Jahr verbringen, zeigten mit wieviel Herzblut sie bei der Arbeit sind und wie wichtig sie auch die Arbeit der Begegnungsstätte finden.
Ein Abstecher von Kreisau führte ins benachbarte Schweidnitz, wo mit der Friedenskirche eines der bedeutendsten evangelischen Kirchenbauten die nach dem Westfälischen Frieden im gesamten Habsburgerreich entstanden. Im Gespräch mit dem Bischofssekretär erfuhr die Gruppe mehr über die Geschichte der Kirche und der lutherischen Gemeinde, die heute nur noch eine sehr kleine ist.

Breslau war dann die letzte Station der Reise. Hier ging es darum, mehr über die bewegte Geschichte dieser Stadt zu erfahren. Besonders eindrucksvoll war die Beschäftigung mit der Solidarnosc-Bewegung, die auch stark von einer christlichen Hoffnung geprägt war. Die Gruppe besuchte das Edith Stein Haus und stellte am Denkmal für Kardinal Kominek mit Vertretern der Breslauer Kurie und der Hedwigstiftung noch einmal den Gedanken der Versöhnung in den Mittelpunkt von Gedenken und Gebeten.